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Wie lebenswert finde ich meine Umgebung?

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Hintergrund

Der StadtRaumMonitor

StadtRaumMonitor - Logo mit Schriftzug

Mit dem StadtRaumMonitor können Menschen die eigene Umgebung bewerten. Das Instrument kann in Bezug auf verschiedene Umgebungen wie Städte, Gemeinden oder Quartiere angewendet werden: Umgebungen, die schon lange bestehen oder vielleicht einen Veränderungsprozess erleben. Der StadtRaumMonitor liefert einen Gesprächsleitfaden in Form von Fragestellungen, die den Austausch über das eigene Lebensumfeld erleichtern und fördern. Im Mittelpunkt steht dabei die Beteiligung der Menschen, die vor Ort leben oder arbeiten, um die Wahrnehmung ihrer Lebensbedingungen zu ermitteln. Diese Informationen sind eine wichtige Ergänzung quantitativer Daten z. B. aus den Bereichen der Gesundheits-/Sozialberichterstattung und Kommunalentwicklung.

Anhand des StadtRaumMonitors kann detailliert herausgearbeitet werden, welche Stärken und Schwächen eine Umgebung hat und in welchen Bereichen sie noch verbessert werden kann. Die teilnehmende Bevölkerung bewertet die relevanten Bereiche ihres Lebensumfelds, die auch Einfluss auf die Gesundheit haben, beispielsweise Naturräume, Wohnen, Verkehr oder Versorgung. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Defizite und Verbesserungspotenziale zu benennen und konkrete Verbesserungsvorschläge zu machen.

Das übergeordnete Ziel des StadtRaumMonitors ist es, ein lebenswertes und gesundheitsförderliches Lebensumfeld zu gestalten, in dem sich alle Menschen dauerhaft wohlfühlen.

Der StadtRaumMonitor ist einfach anzuwenden und kostenlos nutzbar.

Entstehung: Warum?

Der StadtRaumMonitor basiert auf dem „Place Standard Tool“. Dieses wurde in Schottland entwickelt und dort erstmals im Jahr 2015 angewendet. Übergeordnetes Ziel ist, bestehende gesundheitliche und soziale Chancenungleichheiten abzubauen und Lebensumfelder nachhaltig zu verbessern. Der Begriff „place“ umfasst dabei im englischen Verständnis nicht nur den geografisch-räumlichen Aspekt eines Ortes, sondern er beinhaltet auch seine soziale, wirtschaftliche, kulturelle und historische Bedeutung. Die Identität eines Ortes, die Verbundenheit der Menschen mit diesem Ort sowie die dort geltenden Werte und Normen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Das Place Standard Tool zeigte sich für verschiedene Zielsetzungen in Kommunen anwendbar und auch kulturell adaptierbar. In Schottland wird es mittlerweile flächendeckend angewendet. Da das deutsche Wort „Ort“ nicht die gesamte Bedeutung des Wortes „place“ umfasst, wurde das „Place Standard Tool“ im Deutschen zum „StadtRaumMonitor“. Mit diesem Titel sollen sowohl städtische als auch ländliche Strukturen abgebildet werden.

Deutschland startete im Jahr 2019 mit der Adaptierung des Instruments. Zunächst pilotierten die Städte Bochum, Eschweiler und Plochingen sowie die Gemeinde Aidlingen die Anwendbarkeit in der kommunalen Praxis. Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotierungsphase steht der StadtRaumMonitor nun flächendeckend in Deutschland zur Verfügung.

Neben Deutschland wurde das Place Standard Tool in anderen europäischen Ländern adaptiert und eingesetzt (z. B. Niederlande, Spanien, Lettland, Türkei).

Das alltägliche Lebensumfeld, in dem wir leben, lernen, arbeiten oder unsere Freizeit verbringen, hat maßgeblichen Einfluss auf unsere Lebensqualität und Gesundheit. So erhöht z. B. das Wohnen in einem Lebensumfeld mit Wohnungen in schlechtem Zustand, wenigen Grünflächen, schlechter Luftqualität oder Lärmbelästigung das Risiko für gesundheitliche Probleme. Auch wenn eine Umgebung als nicht sicher wahrgenommen bzw. erlebt wird, kann dies das Wohlbefinden ungünstig beeinflussen. Auf der anderen Seite kann die Gestaltung des Lebensumfelds auch einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Dies ist z. B. der Fall, wenn es viele Grünflächen, sichere Radwege und viele öffentliche Treffpunkte gibt. Auch Maßnahmen zur Klimaanpassung spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit.

Wenn wir verstehen, welche Stärken und Schwächen eine bestimmte Lebenswelt hat, können entsprechend begründete Entscheidungen für Verbesserungen getroffen und die Ressourcen gezielt dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Der StadtRaumMonitor unterstützt die verantwortlichen Akteurinnen und Akteure dabei, lebenswerte und gesundheitsförderliche Wohnorte und Umgebungen entstehen zu lassen, in denen die Menschen gerne leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen.

Wer?

Das Instrument kann von allen genutzt werden, die sich an einer gesundheitsförderlichen Kommunalentwicklung beteiligen möchten: z. B. von Kommunen, Freiwilligendiensten und gemeinnützigen Organisationen sowie vor allem von Bürgerinnen und Bürgern. Der StadtRaumMonitor ermöglicht verschiedenen Akteurinnen und Akteuren, produktiv und nach einheitlichen Standards zusammenzuarbeiten. Dies ist auch möglich, wenn das Instrument unter unterschiedlichen Umständen und mit verschiedenen Zielsetzungen eingesetzt wird.

Kommunen erhalten mit dem StadtRaumMonitor ein wissenschaftlich fundiertes Instrument, das Bürgerinnen und Bürger aktiv mit einbezieht, um die Stärken und Schwächen beispielsweise in Gemeinden, Stadtteilen oder einzelnen Nachbarschaften zu identifizieren.

Bei der Anwendung des StadtRaumMonitors wird zwischen zwei Gruppen unterschieden: den „Admins“ (die Projektverantwortlichen) und den „Befragten“.

Befragte

Für Befragte gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten für die Nutzung des StadtRaumMonitors. Beide sind in jedem Fall registrierungsfrei:

  1. Die Einladung zur Teilnahme erfolgt über einen Admin: Die Umfrage wird über einen Link oder QR-Code oder mit Eingabe der Umfrage-ID gestartet. Die Umfrage ist einem bestimmten Projekt, z. B. einer Kommune, zugeordnet. Die eingegebenen Daten werden vom zugehörigen Admin gesammelt, gespeichert und ausgewertet.
  2. Es erfolgt keine Einladung über einen Admin: Die Umfrage kann aus rein privatem Interesse manuell von der Webseite aus gestartet werden. Die Ergebnisse samt grafischer Darstellung können von den Befragten ausgedruckt bzw. lokal als PDF abgespeichert werden. Es besteht jedoch keine Projektzuordnung. Das bedeutet, die von den Befragten erfassten Daten werden nach Abschluss der Umfrage nicht im System gespeichert. Der Wert der privaten Nutzung liegt darin, dass interessierte Bürgerinnen und Bürger ein klares Bild ihrer eigenen Wahrnehmung des Lebensumfeldes erhalten.

Admins

Der Entschluss, den StadtRaumMonitor zu nutzen, kann aufgrund seiner einfachen Anwendbarkeit von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren ausgehen. Dies können öffentliche wie private Institutionen und Organisationen sein, z. B. die Gemeindeverwaltung, das Gesundheitsamt, ein Wohnbauunternehmen oder Bürgerinnen- und Bürgerinitiativen und Vereine. Zu Beginn des Prozesses entscheiden die Projektverantwortlichen, in welchem Gebiet und zu welchem Zweck sie den StadtRaumMonitor anwenden wollen. Für Admins ist prinzipiell eine Registrierung erforderlich bevor sie eigene Umfragen anlegen, verbreiten und auswerten können. Eine Checkliste zur Planung und Dokumentation der Anwendung gibt es hier.

Wie?

Die zu bewertende Umgebung ist von den Admins und - bei einer Teilnahme ohne Einladung über einen Admin – von den Befragten festzulegen. Es kann sich dabei um Städte, Gemeinden Landkreise, oder nur Teile davon handeln, wie z.B. einzelne Sozialräume und Quartiere.

Zunächst müssen das Bundesland und die jeweilige Stadt, die Gemeinde oder der Landkreis ausgewählt werden. Falls ein Landkreis bewertet werden soll, muss bei der Auswahl Stadt/Ort die Option „nicht zutreffend – Landkreis wählen“ genutzt werden.

Wenn die Einladung über einen Admin erfolgt, können weitere Unterbereiche (z. B. Sozialräume, Gemeinschafts-/Bildungseinrichtungen oder Bevölkerungsgruppen) vordefiniert sein, zu denen sich die Befragten zuordnen müssen.

Erfolgt die Teilnahme ohne Einladung, können die Befragten selbst festlegen, ob und wie sie das zu bewertende Gebiet eingrenzen wollen.

Befragte

Der Fragebogen besteht aus vier übergeordneten Themengebieten (‚Bereiche‘) mit insgesamt 15 Kategorien. Ein weiterer fünfter optionaler Bereich bietet die Möglichkeit, spezifische Klimaanpassungsbedarfe zu erheben. Jede Kategorie enthält eine Leitfrage, die anhand einer Skala von 1 – 7 (1 = sehr schlecht, 2 = schlecht, 3 = eher schlecht, 4 = weder noch, 5 = eher gut, 6 = gut, 7 = sehr gut) bewertet wird. Durch die Möglichkeit des Zurückgehens kann die Bewertung vorheriger Leitfragen aber immer angepasst werden. Einleitende Erklärtexte in jeder Kategorie helfen bei der Bewertung. Zudem gibt es weitere Hinweise, die bei der Beantwortung der Leitfrage helfen können. Der Bewertungsregler lässt sich intuitiv verschieben, und ein Feedback-Kasten lässt Platz für sowohl positive, negative als auch neutrale Kommentare. Als Ergebnis werden die eingegebenen Daten in einem Sonnendiagramm, der StadtRaumMonitor-Ergebnisgrafik, veranschaulicht und zum Herunterladen bereitgestellt. Die Befragten erkennen durch die Grafik auf einen Blick, bei welchen Themenbereichen eine Umgebung gut abschneidet und wo Verbesserungen nötig sind.

Admins

Admins haben die Möglichkeit, den StadtRaumMonitor auf verschiedene Weise zu nutzen:

  1. Online
    Die Onlineumfrage kann über einen Link, QR-Code oder mit Hilfe der Gruppen-ID an die gewünschten Bevölkerungsgruppen weitergeleitet werden. Das Dashboard zeigt auf einen Blick alle wichtigen Auswertungsmerkmale und bietet die Möglichkeit, Grafiken zu erstellen und herunterzuladen. Eine weitergehende Datenanalyse (z. B. der Freitextantworten) ist über den Datenexport möglich.
  2. Gruppendiskussion
    Gruppendiskussionen sind besonders geeignet, um bestimmte Bevölkerungsgruppen zu erreichen und detaillierte Informationen oder Handlungsempfehlungen zu erheben. Die offline erhobenen Daten können im Nachgang über das Admin-Dashboard eingetragen und ausgewertet werden (wenn zusätzlich zu Gruppendiskussionen auch die Onlineumfrage angewendet wird). Hierbei bietet es sich an, zuvor pro Gruppendiskussion einen separaten Unterbereich in der Onlineumfrage anzulegen. Die Vorteile liegen bei dieser Vorgehensweise in der Möglichkeit der Zusammenführung von Daten aus Onlineumfrage und (mehreren) Gruppendiskussionen sowie der Erstellung von Ergebnisgrafiken mit allen Befragungsdaten und den Daten der einzelnen Unterbereiche.
  3. Papierform (Einzelgespräche oder Selbstausfüllen)
    Der StadtRaumMonitor kann auch in Papierform angewendet werden. Ebenso wie bei einer Gruppendiskussion besteht die Möglichkeit, die erhobenen Daten auf der Webseite im Admin-Dashboard nachzutragen, dadurch Daten aus verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten zusammenzuführen und digitale Ergebnisgrafiken zu erstellen.

Ausführliche Hinweise zur Anwendung des StadtRaumMonitors gibt es im Anwendungshandbuch in der Mediathek. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an die unten genannten Ansprechpersonen.

Nachdem alle Fragen beantwortet wurden, werden die Bewertungen automatisch in die StadtRaumMonitor-Ergebnisgrafik (siehe unten) übertragen. Als PDF-Datei kann eine Zusammenfassung als Übersicht inklusive aller Anmerkungen heruntergeladen werden.

Das Ergebnis des StadtRaumMonitors ist durch die Ergebnisgrafik leicht verständlich – die Befragten erkennen auf einen Blick, bei welchen Themenbereichen eine Umgebung gut abschneidet und wo Verbesserungen nötig sind.

Wurde die Onlineumfrage mittels eines (z. B. durch die Kommunen) bereitgestellten Links, einer Umfrage-ID oder eines QR-Codes eröffnet, werden die erhobenen Daten gespeichert, um von den projektverantwortlichen Admins quantitativ und qualitativ ausgewertet zu werden.

Was?

Der StadtRaumMonitor zeigt Stärken und Schwächen eines Lebensumfeldes auf (Wohnumfeld, Schulumfeld etc.). Er wird genutzt, um notwendige Verbesserungen zu erkennen, zu priorisieren und entsprechende Entwicklungen voranzubringen. Der Prozess der Anwendung fördert den Austausch, die Interaktion und das Mitwirken der Bevölkerung.

Der besondere Wert des StadtRaumMonitors liegt darin, alle Befragten als individuelle Expertinnen und Experten mit Wissen über ihr Lebensumfeld einzubinden.

Kommunalverwaltungen oder andere für die Kommunalentwicklung zuständige Akteurinnen und Akteure können das Instrument für die Planung und Priorisierung ihrer Aktivitäten nutzen. Des Weiteren kann der StadtRaumMonitor im Rahmen einer Umgestaltung oder zur Weiterentwicklung eines Wohnumfelds eingesetzt werden. Dabei kann er auch dazu verwendet werden, eine Umgebung erneut zu bewerten, nachdem Veränderungen vorgenommen wurden. Im Hinblick auf andere analytische Instrumente dient der StadtRaumMonitor somit als sinnvolle Ergänzung.

Die Anwendung des StadtRaumMonitors ist Teil eines Prozesses, der mit der Auswertung der Daten längst nicht beendet ist. In dieser Checkliste zur Planung und Dokumentation (Mediathek) sind einige hilfreiche Hinweise zum Prozess aufgeführt.

Der StadtRaumMonitor wird angewendet, um das Wissen bestimmter Bevölkerungsgruppen abzurufen und in künftige Entscheidungen einzubinden. Beispielsweise bietet sich die Nutzung des StadtRaumMonitors im Rahmen eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes an, um eine ganzheitliche Gestaltung von Planungsprozessen zu unterstützen. Hier gibt es Beispiele, wie der StadtRaumMonitor bisher in Deutschland angewendet wurde.

Um die nächsten Schritte festzulegen, ist es hilfreich zu überlegen, wie die Gespräche und Beziehungen, die angestoßen und geknüpft wurden, weiterentwickelt und ausgebaut werden können. Der StadtRaumMonitor wurde mit dem Ziel entwickelt, passende, bedarfsorientierte und von der Bevölkerung gewünschte und akzeptierte Maßnahmen zu konzipieren und umzusetzen, sodass mehr gesundheitliche Chancengleichheit entstehen kann.

Das Instrument bietet durch einheitliche Standards auch die Möglichkeit, nach einiger Zeit zu überprüfen, ob und wieweit Verbesserungen tatsächlich eingetreten sind.

Neben der Standardumfrage zum StadtRaumMonitor mit vier Bereichen und 15 Leitfragen gibt es einen weiteren optionalen Bereich mit weiteren vier Kategorien zum Thema Klimaanpassung. Dieser fünfte Klima-Bereich wird Befragten in der Onlineumfrage nur dann angezeigt, wenn ein Admin dies bei der Erstellung der Umfrage aktiv eingestellt hat.

Der Klimawandel beeinflusst die Gesundheit und das Wohlergehen von Millionen von Menschen weltweit und wird vom Robert Koch Institut (RKI) als die größte Herausforderung für die Gesundheit im 21. Jahrhundert bezeichnet. Folgen des Klimawandels sind unter anderem extreme Wetterereignisse wie Hitze- und Dürreperioden, Starkniederschläge (mit Überschwemmungen) und Stürme.

Diese Folgen haben direkte Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Zahl hitzebedingter Todesfälle ist angestiegen, besonders bei vorbelasteten Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Atemwegs-Erkrankungen, und auch das Risiko für Hautkrebserkrankungen und für psychische Belastungen hat deutlich zugenommen. Der Klimawandel fördert zudem die Ausbreitung von Krankheitsüberträgern wie Zecken oder Mücken und damit die Übertragung bestimmter Erkrankungen wie Borreliose oder Hirnhautentzündung. Ebenso hat sich die Pollensaison verlängert, was für Menschen mit Allergien eine starke Einschränkung darstellen kann. Und auch für unsere Lebensgrundlagen wie Nahrung, sauberes Wasser und saubere Luft, hat der Klimawandel Folgen. Dies betrifft auch unsere Städte, Dörfer und die direkte Wohnumgebung. Entsprechend müssen Maßnahmen entwickelt werden, um Menschen darüber aufzuklären, wie sie sich verhalten können. Zudem muss aber auch die Wohnumgebung der Menschen an den Klimawandel angepasst werden, um so die Gesundheit der Bevölkerung möglichst gut vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Letzteres ist vor allem Aufgabe der Städte und Gemeinden, denn sie planen sogenannte „Klimaanpassungsmaßnahmen“. Beispiele hierfür sind gut ausgearbeitete Warnsysteme für Wetterextreme und deren Folgen, klimaorientiertes Bauen oder die Schaffung von mehr Grünflächen sowie mehr Wasser vor Ort. Denn diese können nicht nur dazu beitragen, das Lebensumfeld vor zu großer Aufheizung zu schützen, sondern fördern auch das allgemeine Wohlbefinden und die psychische Gesundheit und motivieren zu mehr Bewegung. Damit reduzieren Klimaanpassungsmaßnahmen nicht nur die negativen Folgen des Klimawandels, sondern sie fördern auch gleichzeitig die Gesundheit der Menschen eines Wohnorts.

Demgegenüber versuchen Maßnahmen zum Klimaschutz, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Beides ist wichtig, Klimaschutz und Klimaanpassung. Der StadtRaumMonitor setzt den Schwerpunkt jedoch auf Klimaanpassung, also auf den Umgang mit den bereits heute spürbaren Folgen des Klimawandels, da dies eine zentrale Rolle bei der gesundheitsförderlichen Stadt- und Gemeindeentwicklung spielt.

KONTAKT

Wenn Sie den StadtRaumMonitor als Admin (aus einer Kommune oder Organisation) nutzen möchten und Fragen dazu haben, können Sie hier Kontakt mit den Verantwortlichen aufnehmen.

Bundesweit:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Ansprechpersonen: Christina Plantz, Patricia Tollmann, Verena Grau

E-Mail: stadtraummonitor(at)bzga.de

 

In Baden-Württemberg:

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg

Ansprechpersonen: Rabea Boos, Julia Moser, Dr. Torben Sammet

E-Mail: stadtraummonitor(at)sm.bwl.de

 

In Nordrhein-Westfalen:

Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen

Ansprechpersonen: Dr. Odile Mekel, Monika Mensing, Dr. Thomas Claßen

E-Mail: stadtraummonitor(at)lzg.nrw.de

Wie lebenswert finde ich meine Umgebung?

StadtRaumMonitor-Ergebisgrafik

Bereiche

Aktive Fortbewegung

Aktive Fortbewegung bedeutet, dass man viel zu Fuß geht und Fahrrad fährt. Für die aktive Fortbewegung braucht man Fußwege, Radwege und autofreie Straßen oder Straßen, wo Autos nur langsam fahren. Auf guten Wegen kann man problemlos Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen nutzen.

Wie bewerte ich die Möglichkeit, mich zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortzubewegen?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Es gibt in meiner Umgebung genug Fußwege und Radwege.
  • Ich erreiche im Alltag wichtige Orte zu Fuß oder mit dem Fahrrad (Schule, Arbeit, Parks, Haltestellen, Supermärkte).
  • Es gibt genug Ampeln und Zebrastreifen.
  • Die Wege sind gut und gepflegt.
  • Es gibt unterwegs Sitzbänke.
  • Ich kann jederzeit problemlos die Wege nutzen, auch im Winter.

Öffentlicher Nahverkehr

Zum öffentlichen Nahverkehr gehören zum Beispiel Busse, Straßenbahnen und Züge. Der öffentliche Nahverkehr ist eine umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto.

Wie bewerte ich den öffentlichen Nahverkehr in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Der öffentliche Nahverkehr ist zuverlässig. Die Fahrzeuge fahren regelmäßig und oft genug.
  • Die Informationen zum Fahrplan sind leicht und problemlos zu finden.
  • Der öffentliche Nahverkehr ist sicher und barrierearm.
  • Die Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr ist günstig.
  • Es gibt genug Haltestellen in der Nähe.
  • Die Haltestellen sind vor Regen und Sonne geschützt.
  • Die Haltestellen haben Sitzbänke, Mülleimer und sichere Stellplätze für Fahrräder.
  • Die Haltestellen und Fahrzeuge sind sauber und gepflegt.

Verkehr

In einer sicheren Umgebung ist der Straßenverkehr gut geregelt. Es gibt genug Parkplätze für Autos, Motorräder und Fahrräder. Verkehrsteilnehmende können sich sicher fortbewegen.

Wie bewerte ich den Verkehr und die Parksituation in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Der Straßenverkehr ist sicher.
  • Menschen zu Fuß und mit dem Fahrrad haben Vorrang vor motorisierten Fahrzeugen.
  • Es gibt genug Ampeln und Zebrastreifen.
  • Anwohnerinnen und Anwohner werden nicht durch Lärm oder schlechte Luft beeinträchtigt oder gestört.
  • Parkende Autos, Motorräder und Fahrräder sind keine Gefahr für Andere.
  • Es gibt überdachte E-Lade-Stationen und Stellplätze für Fahrräder.
  • Es gibt genug Alternativen zum Auto, zum Beispiel Car-Sharing, Bike-Sharing, Bürgerbus, Mitfahr-Gelegenheiten ...

Naturräume

Naturräume sind Parks, Wälder, Felder, Flüsse, Seen, Teiche und Grünflächen – auch solche neben Wegen und Straßen, innerhalb und außerhalb von Städten und Gemeinden. Naturräume verbessern die Luftqualität. In Naturräumen fühlen wir uns wohl.

Wie bewerte ich die Naturräume in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Es gibt ausreichend viele und unterschiedliche Naturräume.
  • Die Naturräume sind jederzeit leicht erreichbar, auch ohne das Auto nutzen zu müssen.
  • Die Grünflächen sind gepflegt. Sie werden regelmäßig gegossen.
  • Es gibt genug Sitzbänke.
  • In den Naturräumen kann man unterschiedliche Dinge tun, zum Beispiel Sport treiben, spielen oder einfach spazieren gehen.
  • Es gibt kaum Bäume und Pflanzen, auf die viele Menschen allergisch reagieren, zum Beispiel Birken oder Ambrosia (Traubenkraut).

Straßen und Plätze

Menschen sollen sich in ihrer Umgebung gern aufhalten. Straßen, Gebäude und Plätze können das Lebensgefühl positiv oder negativ beeinflussen.

Wie bewerte ich die Gebäude, Straßen und Plätze in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Die Straßen, Gebäude und Plätze sind so gestaltet, dass alle gerne dort sind.
  • Es gibt kaum leere Gebäude oder beschädigte Straßen.
  • Es ist selten laut.
  • Auch nachts fühlt man sich wohl und findet sich gut zurecht.
  • Es sind genug öffentliche Toiletten und Sitzbänke da.

Zustand und Sauberkeit

Eine gepflegte Umgebung gibt den Bewohnerinnen und Bewohnern ein gutes Gefühl. Sie erhöht die Identifikation mit dem Wohnort und verringert Vandalismus.

Wie bewerte ich den Zustand meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Die öffentlichen Straßen, Flächen und Gebäude sind gepflegt und sauber.
  • Es gibt kaum Dreck und Müll.
  • Sachbeschädigung findet selten statt.
  • Die Müllabfuhr kommt regelmäßig.

Wahrgenommene Sicherheit

Eine sichere Umgebung verringert Kriminalität und unsoziales Verhalten. Die Menschen fühlen sich dort wohler und sind aktiver. Eine hohe Sicherheit bedeutet auch, dass sich die Menschen bei plötzlichen, vom Klimawandel ausgelösten Ereignissen wie zum Beispiel einer Überflutung, gut informiert und sicher fühlen.

Wie bewerte ich die Sicherheit in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Ich fühle mich am Tag und in der Nacht sicher.
  • Es gibt kaum Kriminalität oder unsoziales
    Verhalten wie zum Beispiel Sachbeschädigung.
  • Die Straßen und Plätze sind beleuchtet und gut zu überblicken.
  • Niemand fühlt sich wegen seiner Herkunft, seines Glaubens oder seiner sexuellen Identität bedroht.
  • Niemand fühlt sich durch den Klimawandel unsicher oder beeinträchtigt.
  • Notfall-Warnsysteme, zum Beispiel NINA-App, oder bestimmte Newsletter wie zum Beispiel DWD-Hitze-Newsletter, sind bekannt.
  • Man informiert uns gut darüber, wie wir Brände bei Dürre und Hitze vermeiden.

Versorgung im Alltag

Eine gute Versorgung im Alltag verbessert die Lebensqualität. Zu der Alltagsversorgung gehören Geschäfte, Märkte, Banken, Poststellen, Cafés und Restaurants, Friseure, Bürgerbüros oder religiöse Einrichtungen.

Wie bewerte ich die Versorgung im Alltag in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Die Geschäfte sind in der Nähe. Ich kann zu Fuß, per Rad oder mit Bus und Bahn hin.
  • Die Geschäfte sind gepflegt. Sie sind barrierearm und bieten Ruhe-Bereiche und Toiletten.
  • Es gibt viele soziale Angebote wie zum Beispiel die „Tafel“.
  • Ich kann mich ausgewogen, abwechslungsreich und nachhaltig ernähren.
  • Die Geschäfte passen ihre Öffnungszeiten im Sommer und Winter an. Sie schützen mich vor extremer Kälte und Hitze.

Gesundheitliche Versorgung

Eine gute gesundheitliche Versorgung und Soziale Hilfen sind wichtig für eine hohe Lebensqualität. Dazu gehören zum Beispiel Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken und Pflege-Dienste. Soziale Hilfen wie Sozial-Stationen, Nachbarschafts-Hilfen oder Mahlzeiten-Dienste unterstützen Menschen, die Hilfe brauchen.

Wie bewerte ich die gesundheitliche Versorgung und die sozialen Hilfen in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Die gesundheitliche Versorgung ist in meiner Umgebung ausreichend. Ich finde viele Angebote.
  • Alle Angebote der gesundheitlichen Versorgung sind leicht zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Nahverkehr zu erreichen.
  • Sie sind gepflegt und für alle leicht zugänglich, das heißt barrierearm.

Wohnen

Gute Wohnorte bieten eine Mischung aus Häusern, Wohnungen, Altersheimen und anderen Wohnformen. Hier wohnen Familien und Menschen mit unterschiedlichem Alter und Einkommen. Der Wohnort sollte sicher und gepflegt sein, damit die Menschen gerne dort wohnen.

Wie bewerte ich die Wohnmöglichkeiten in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Die Häuser in meiner Umgebung sind in einem guten Zustand.
  • Mein Zuhause ist hell und warm. Ich kann es gut lüften.
  • Ich fühle mich zuhause sicher und geschützt. Ich habe meine Privatsphäre.
  • Mein Zuhause ist energie-effizient. Ich verbrauche nicht viel Energie.
  • Das Wohnangebot in meiner Umgebung passt für unterschiedlich große Haushalte.
  • Die Mieten und Hauspreise sind nicht zu hoch.
  • Menschen in meiner Umgebung können auch dann wohnen bleiben, wenn sich ihre Lebenssituation ändert.

Bildung und Wirtschaft

Eine gute lokale Wirtschaft bietet Arbeitsplätze. Sie sorgt außerdem für belebte Orte. Es entstehen zum Beispiel Cafés, Restaurants und Geschäfte. Der lokale Arbeitsmarkt und die Möglichkeit einer Ausbildung oder Weiterbildung sind für die Menschen vor Ort genauso wichtig wie Kindergärten und Schulen.

Wie bewerte ich die Bildung, Wirtschaft und Arbeitsmöglichkeiten in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • In meiner Umgebung gibt es viele verschiedene Jobs und Ausbildungsplätze und Möglichkeiten zur Weiterbildung.
  • Menschen ohne Arbeit finden in der Nähe ein Jobcenter und Angebote für Ausbildung, Weiterbildung oder Umschulung.
  • Die Menschen kaufen am liebsten in den Geschäften vor Ort ein. Die lokalen Restaurants und Cafés sind gut besucht.
  • Die Betriebe in meiner Umgebung verursachen keine Verkehrsprobleme oder mehr Lärm.
  • Es gibt genug Kindergärten und Schulen.
  • Das Angebot von Kindergärten und Schulen für die Betreuung der Kinder ist ausreichend, so dass auch Eltern gut arbeiten gehen können.
  • Ich kann auch von zu Hause arbeiten, wenn zum Beispiel große Hitze herrscht oder die Verkehrsbetriebe streiken.

Spiel- und Freizeit-Angebote

In einer guten Umgebung gibt es verschiedene Möglichkeiten für Sport und Spiel sowie Freizeit-Angebote. Dazu gehören zum Beispiel Spielplätze, Sportplätze, Schwimmbäder, Freizeit-Treffs, Kinos und Museen.

Wie bewerte ich die Freizeit-Angebote in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • In meiner Umgebung gibt es viele Spiel-Möglichkeiten und Freizeit-Angebote.
  • Ich komme leicht zu Fuß, per Rad oder mit Bus und Bahn hin.
  • Die Spielplätze und Sportplätze sind gepflegt und sicher.
  • Spiel- und Sportplätze sind jederzeit nutzbar.
  • Die Angebote sind günstig.

Begegnungs-Möglichkeiten

In einer guten Umgebung gibt es gute Treffpunkte für unterschiedliche Menschen. Man kommt zusammen und verbringt gerne Zeit. Dazu gehören zum Beispiel Jugend-Treffpunkte, Vereine und Veranstaltungen. Aber auch das Internet bietet viele Austausch-Möglichkeiten.

Wie bewerte ich die Begegnungs-Möglichkeiten in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • In meiner Umgebung gibt es viele Vereine, öffentliche Treffpunkte und Veranstaltungen (drinnen und draußen). Menschen gehen gerne dorthin.
  • Alle Menschen sind willkommen und man kann vieles zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn erreichen.
  • Die Treffpunkte sind schön gestaltet und gepflegt.
  • Die Anbieterinnen und Anbieter informieren über verschiedene Wege darüber (Zeitung, Radio, Webseiten, soziale Medien).

Identität und Zugehörigkeitsgefühl

Menschen fühlen sich gerne einem bestimmten Ort zugehörig. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Gestaltung des Ortes, seine Geschichte und sein Bild in der Öffentlichkeit. Auch Geschäfte und Betriebe eröffnen lieber an attraktiven Orten, dort wo die Menschen gut und gerne leben.

Wie bewerte ich meine eigene Zugehörigkeit zu meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Ich fühle mich in meiner Umgebung wohl und zuhause.
  • Ich kenne die Geschichte und die Traditionen des Ortes.
  • Es gibt regelmäßige Feste für alle Menschen.
  • Wir haben ein Gemeinschafts-Gefühl. Alle Menschen können sich einbringen.
  • Meine Umgebung hat einen guten Ruf. Die Menschen außerhalb haben einen guten Eindruck von meinem Wohnort.
  • Die Menschen hier unterstützen sich gegenseitig, wenn jemand Hilfe braucht, zum Beispiel beim Einkaufen oder Schnee-Räumen.

Mitsprache und Mitgestaltung

Menschen wollen gerne ihre Umgebung mitgestalten. Eine gute Umgebung gibt den Menschen diese Möglichkeit. Mitsprache und Mitgestaltung bei Veränderungen fördern den sozialen Zusammenhalt. Das ist besonders so, wenn die Menschen selbst von den Veränderungen betroffen sind.

Wie bewerte ich die Möglichkeit, meine Umgebung mitzugestalten?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Ich habe das Gefühl, dass ich Dinge, die mich betreffen, mitgestalten kann. Man hört mir zu.
  • Die Verantwortlichen in meinem Wohnort arbeiten aktiv mit den Menschen vor Ort zusammen, um die Umgebung zu verbessern.
  • Ich kenne meine Rechte und weiß, wie ich mitbestimmen kann.
  • Die Bürgerinnen und Bürger in meiner Umgebung werden zuverlässig vertreten.
  • Ich kann sowohl online als auch persönlich mitentscheiden.

Trinkwasser

Durch den Klimawandel ist es oft heißer und trockener. Gerade im Sommer ist es für die Gesundheit daher wichtig, viel zu trinken – auch unterwegs. In Deutschland hat das Leitungswasser eine sehr gute Qualität. Kostenlose, leicht zugängliche und ansprechende Trinkwasser-Angebote, wie zum Beispiel öffentliche Brunnen, können daher sehr hilfreich sein.

Wie bewerte ich das Angebot an kostenlosem Trinkwasser in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Es gibt genug Orte mit kostenlosem Trinkwasser: Plätze, Parks, Grünflächen, Vereinsheime, Sportplätze, Schwimmbäder, soziale Treffpunkte, Schulen, Kitas, Ämter, religiöse
    Einrichtungen, Arztpraxen, Kliniken, Apotheken, Geschäfte, Gastronomie.
  • Diese Trinkwasser-Angebote sind jederzeit zugänglich.
  • Sie sind sauber und ansprechend.
  • Es gibt genug Informationen dazu, wo Trinkwasser-Angebote zu finden sind.

Abkühlung draußen

Unsere Städte und Gemeinden werden durch den Klimawandel immer wärmer – besonders dort, wo Häuser und Gebäude dicht beieinander stehen. Grünflächen und Wasserflächen sowie Schattenspender, Sonnenschutz oder Ähnliches helfen dabei, die Umgebung abzukühlen.

Wie bewerte ich die Beschattungs-Möglichkeiten und Abkühlungs-Möglichkeiten in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • In meiner Umgebung gibt es genug Schatten auf Fußwegen, Radwegen, Spielplätzen, Sportplätzen, an Treffpunkten und Haltestellen.
  • Die Fassaden und Dächer der Gebäude sind oft begrünt.
  • Meine Umgebung wird abgekühlt, zum Beispiel durch Wasserspiele, Springbrunnen oder Gewässer.

Kühle Räume

Wenn es heiß wird, können neben Grünflächen und Wasserfläche auch kühle öffentliche Räume kurzfristig helfen. Die kühlen öffentlichen Räume sollten aber möglichst barrierearm und tagsüber offen und frei zugänglich sein.

Wie bewerte ich das Angebot an kühlen Innenräumen in meiner Umgebung?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • Es gibt genug kühle Räume in der Umgebung: Bibliotheken, Ämter, religiöse Einrichtungen, Museen, Vereinsheime, soziale Treffpunkte, Geschäfte und Gastronomie.
  • Diese Räume sind tagsüber jederzeit offen und zugänglich.
  • Ich kann zu Fuß, mit dem Rad oder Bus und Bahn dorthin kommen.
  • Busse und Bahnen sind klimatisiert.
  • Es gibt genug Informationen darüber, wo diese kühlen Orte zu finden sind.

Schutz vor extremem Wetter

Neben Hitze kommt es durch den Klimawandel oft auch zu anderen extremen Naturereignissen wie Sturm, Starkregen oder Überschwemmungen. Wir können diese nicht völlig verhindern. Und sie passieren häufig sehr plötzlich. Eine gute Vorbereitung kann aber die Gefahren reduzieren und die Schäden minimieren.

Wie bewerte ich die Sicherheit meiner Umgebung bei Starkregen, Überflutung und Sturm?

Diese Hinweise können bei der Bewertung helfen:

  • In meiner Umgebung sind Gebäude, Bäume und andere Dinge wie Mülltonnen gut vor Naturgewalten geschützt.
  • Es gibt genug Schutz vor Hochwasser.
  • Es gibt Zufluchtsorte, wenn Personen vorübergehend ihr Zuhause verlassen müssen.
  • Es gibt genug Informationen zum Schutz vor extremem Wetter.
  • Die Menschen vor Ort wissen, wo sie im Notfall Hilfe bekommen.
  • Ich finde genug Informationen dazu, wie ich meinen Wohnraum gegen die Folgen des Klimawandels schützen kann.

Standorte

Eschweiler

Pilotprojekt 1

Die Stadt Eschweiler (Einwohnerzahl 58.500, Stand 31.10.2020) ist Teil der StädteRegion Aachen. Durch die Stabsstelle Sozialplanung möchte die Stadt mit bedarfsgerechten Angeboten und strukturellen Weiterentwicklungen zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen und der Teilhabechancen beitragen.

Der StadtRaumMonitor, ein beteiligungsorientiertes Instrument zur Bewertung des Lebensumfeldes anhand verschiedener Lebensbereiche, wurde in den Jahren 2020 und 2021 erstmals in Deutschland auf kommunaler Ebene erprobt.

In Eschweiler – eine der Pilotkommunen – bestanden die Ziele der Anwendung und beabsichtigten Ergebnisse des StadtRaumMonitors darin, beteiligungsorientiert das Lebensumfeld zu bewerten und hierüber den Austausch zu fördern, mehr über die Lebensverhältnisse der Bürgerinnen und Bürger zu erfahren, die gesellschaftliche Teilhabe, den Zusammenhalt und die Interaktion zu fördern sowie vor allem bestimmte Gesellschaftsgruppen, wie ältere Menschen, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Migrationshintergrund/Fluchterfahrung, Menschen mit Behinderung/Einschränkung sowie sozio-ökonomisch Benachteiligte und Menschen in defizitären Lebenslagen zu erreichen. Zudem sollten die Pilotierung und die Anwendungsergebnisse des StadtRaumMonitors in den Sozialbericht 2021 der Stadt Eschweiler eingebunden werden.

Wichtige, an der Pilotierung des StadtRaumMonitors in Eschweiler beteiligte Akteurinnen und Akteure waren neben der städtischen Sozialplanung und dem Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen das Quartiersmanagement Eschweiler-West, der Jugendtreffpunkt „Check In“, der Treffpunkt „Haus der Begegnung - Villa Faensen“, das Senioren- und Betreuungszentrum der StädteRegion Aachen, der VABW (Verein für allgemeine und berufliche Weiterbildung) und die CARITAS Werkstätten.

Angewendet wurde der StadtRaumMonitor in Eschweiler sowohl stadtweit als auch mit Fokus auf bestimmte Sozialräume und Zielgruppen. Umgesetzt wurden drei verschiedene Anwendungsformen: eine Online-Version, eine Broschüre und moderierte Diskussionsrunden. Der Anwendungszeitraum in Eschweiler war von Mitte Juli 2020 bis Ende November 2020. Potenziell Teilnehmende wurden über ein umfassendes Werbekonzept – analog und digital – fortlaufend während des gesamten Beteiligungszeitraums angesprochen.

Über die drei Anwendungsformen konnte eine Vielzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Eschweiler gewonnen werden. Erreicht wurden sowohl jüngere als auch ältere Menschen, Menschen mit Migrations-/Fluchthintergrund, Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status, erwerbslose und erwerbstätige Personen und Menschen mit Behinderung/Einschränkung.

Über die Online-Version lagen insgesamt 316 gültige und über die Broschüre insgesamt 43 gültige Datensätze vor. Hierbei war der Anteil an qualitativen Datensätzen jeweils hoch. Über die moderierten Diskussionsrunden (insgesamt 8) nahmen insgesamt 78 Personen teil.

Die gewonnenen Daten wurden nach Anwendungsform, quantitativ und qualitativ getrennt und nach bewertetem Lebensumfeld/Sozialraum und den 14 Lebensbereichen ausgewertet.

Die vorliegenden Ergebnisse der Anwendung des StadtRaumMonitors in Eschweiler bieten einen umfassenden und detaillierten Einblick in die Lebensverhältnisse der Bürgerinnen und Bürger in Eschweiler. Es konnte identifiziert werden, in welchen Lebensumfeldern/Sozialräumen und einzelnen Lebensbereichen eine hohe Qualität und Zufriedenheit besteht und wo Verbesserungsbedarfe vorliegen. Konkrete Handlungsbedarfe in einzelnen Sozialräumen und Lebensbereichen wurden aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge abgegeben. Im Sozialbericht 2021 der Stadt Eschweiler bildet die Anwendung des StadtRaumMonitors einen eigenen Teil.

Langfristig können Verbesserungsmaßnahmen mit Sozialraum-/Lebensbereichs-/Zielgruppenbezug in Eschweiler umgesetzt werden, um ein qualitativ hochwertiges, gesundheitsförderliches Lebensumfeld zu gestalten. Aus verschiedenen Gründen sollten hieran sämtliche Anspruchsgruppen und vor allem die Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden.

In der Mediathek steht Ihnen ein ausführlicher Steckbrief dieses Standorts zur Stadt-RaumMonitor-Anwendung zur Verfügung.

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Für weitere Informationen zur kommunalen Umsetzung in NRW können Sie sich an das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen wenden:
E-Mail:

Aidlingen

Pilotprojekt 2

Die Gemeinde Aidlingen (ca. 9.000 Einwohnende) gehört zum Landkreis Böblingen und ist langjährige Partnerin im Landesnetzwerk gesundheitsförderliche Stadt-/Gemeindeentwicklung Baden-Württemberg. Der StadtRaumMonitor wird bei der Umsetzung des Gemeindeentwicklungskonzepts "Aidlingen 2035“ genutzt. Mit der Anwendung dieses Befragungsinstruments erfasst die Gemeinde Informationen zu den Lebensbedingungen vor Ort und ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern die Beteiligung an der gesundheitsförderlichen Gemeindeentwicklung.

Als erste Bevölkerungsgruppen haben Seniorinnen und Senioren sowie die Schwestern des Diakonissenmutterhauses im Herbst 2021 an der Befragung teilgenommen. Der Bürgermeister von Aidlingen führte die persönliche Befragung mit durch. Im Frühjahr 2022 findet eine Onlinebefragung von Schülerinnen und Schüler statt. Gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten und dem Integrationsmanager der Gemeinde werden außerdem noch Geflüchtete befragt.

Die Daten aus den Befragungen wurden quantitativ und qualitativ ausgewertet, woraus die Gemeinde Aidlingen wichtige Erkenntnisse gewinnen konnte. So zeigte sich, dass im ÖPNV der Busverkehr erweitert und verbessert werden müsste, auch um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Eine weitere Buslinie zu einem S-Bahnanschluss wurde bereits erfolgreich neu eingerichtet.

Bei der Anwendung des StadtRaumMonitors schätzt die Gemeinde Aidlingen die Entstehung eines aktiven Austauschs und Dialogs mit der Bevölkerung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben viele Ideen eingebracht und die persönliche Befragung ermöglicht einen Zugang auch zu denjenigen Menschen, die sich sonst nicht unbedingt öffentlich äußern.

In der Mediathek steht Ihnen ein ausführlicher Steckbrief dieses Standorts zur StadtRaumMonitor-Anwendung zur Verfügung.

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Für weitere Informationen zur kommunalen Umsetzung in BW können Sie sich an das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg wenden:
E-Mail: stadtraummonitor(at)sm.bwl.de

Plochingen

Pilotprojekt 3

Die Stadt Plochingen (15.000 Einwohnende) gehört zum Landkreis Esslingen. Mit der Ernennung der Stadt als Pilotkommune für den StadtRaumMonitor wurde die Erwartung verbunden, diesen in einen aktuellen Planungs- oder Entwicklungsprozess praxisnah einzubinden. Als passendes Projekt wurde daher die laufende städtebauliche Sanierungsmaßnahme „Filsgebiet-West“ sowie das weitere Gewerbegebiet Filsallee“ ausgewählt.  Es handelt sich dabei um ein städtisches Sanierungsgebiet mit einer Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe. Durch die Auswahl dieses Gebietes sollte der Fokus auf vulnerable Bevölkerungsgruppen gerichtet und zudem Gewerbe betreibende Personen sowie Beschäftigte erreicht werden. Die Ergebnisse des StadtRaumMonitors wurden in die weitere Entwicklung des Sanierungsgebiets eingespeist und auf der Homepage der Stadt Plochingen veröffentlicht.

In Verbindung mit einem Anschreiben des Bürgermeisters wurden die Hefte zum StadtRaumMonitor im Frühjahr 2021 an die oben genannten Zielgruppen verteilt. Eine Beteiligung am StadtRaumMonitor über das Online-Tool der BZgA war ebenfalls möglich. Insgesamt wurden 18 Teilnehmende erreicht, von denen neun Personen Bewohnende des Filsgebiets-West sind, sowie vier Beschäftigte/Unternehmer und fünf Teilnehmende ohne nähere Angabe. Die Daten wurden quantitativ und nach Bewohnenden und Gewerbetreibenden getrennt ausgewertet. Die Bewohnerinnen und Bewohner bewerteten das Quartier positiver als die Gewerbe betreibenden Personen. Im Hinblick auf die städtebauliche Sanierungsmaßnahme wurden die analysierten Missstände bestätigt. In der weiteren Beteiligung zur Entwicklung des Sanierungsgebiets soll der StadtRaumMonitor in Verbindung mit weiteren Beteiligungsformaten angewendet werden. Außerdem soll das Tool auch bei anderen Planungsprozessen eingesetzt werden.

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Für weitere Informationen zur kommunalen Umsetzung in BW können Sie sich an das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg wenden:
E-Mail: stadtraummonitor(at)sm.bwl.de

Bochum

Pilotprojekt 4

Der Stadtteil Hamme (15.000 Einwohnende) liegt im Nordwesten der Stadt Bochum. Ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) verdeutlichte zahlreiche bauliche Missstände und soziale Herausforderungen. Der StadtRaumMonitor diente als Überbrückung der Wartezeit für eine Förderzusage und sollte im Austausch mit Bewohnerinnen und Bewohnern die Ziele und Maßnahmen aus dem ISEK überprüfen. Das Tool unterstützt damit den Stadterneuerungsprozess. Hauptkooperationspartner des Projekts waren das Amt für Stadtplanung und Wohnen sowie das Gesundheitsamt. Die Ergebnisse fließen auch in den Fachplan Gesundheit der Stadt Bochum ein. Mit dem StadtRaumMonitor sollte die Beteiligung der Bevölkerung gefördert werden. Im Fokus standen dabei unterrepräsentierte Zielgruppen.

Die Umsetzung erfolgte im Jahr 2020 durch ein Online-Tool, die Verteilung von Heften, die Durchführung von Fokusgruppen sowie durch eine Straßenbefragung. Insgesamt konnten 160 Datensätze gewonnen werden. Sowohl jüngere als auch ältere Menschen, unabhängig vom Geschlecht, beschäftigten sich mit dem StadtRaumMonitor. Auffällig ist eine hohe Beteiligung von bereits engagierten Menschen. Weniger Erfahrene, Hörgeschädigte, junge Familien und Menschen mit Migrationshintergrund wurden hingegen kaum erreicht.

Die Gegenüberstellung der Ergebnisse mit dem ISEK wurde als sehr positiv bewertet. Durch den Abgleich konnten Übereinstimmungen, aber auch Lücken identifiziert werden. Für Bochum-Hamme wurde der StadtRaumMonitor als ein geeignetes Instrument angesehen, um den Erfolg von kostspieligen Städtebau-Maßnahmen darzustellen. Der StadtRaumMonitor bringt zudem Menschen vor Ort ins Gespräch.  

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